Shin

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Shin (kokoro) (jap.: 心) bedeutet Geist, Seele, Herz, Gemüt, Gefühl, Sinn, Kern.

Shin - die Bezeichnung shin (kokoro) bedeutet "Geist", "Herz" oder "Gemüt". In den Kampfkünsten steht der Begriff für die geistige Haltung und bildet eines der drei grundlegenden Prinzipien in der Verwirklichung von hara. Der Geist des Weges hat nur wenig mit der theoretischen Philosophie zu tun. Er bedarf des Antriebs zum inneren Kampf um eigenes Denken und Erkennen. Der Weg (dō) ist eine beständige Suche nach Wahrheit und kein Nachahmen von vorgedachtem Wissen. Wahrheit ist kein Fakt, sondern eine Relation. Der Sinn des Weges zu ihr liegt im Werden, nicht im Erreichen.

In den Kampfkünsten steht shin für die geistige Haltung und bildet eines der drei grundlegenden Prinzipien in der Übung im Sinne des dō (sanmi ittai): waza - Technik, ki - Energie und shin - Geist. Doch nicht das intellektuelle Verstehen, sondern die Geistesbildung ist damit gemeint. Der Weg (dō) braucht den Blick nach innen, die Herausforderung an das eigene Denken und daher auch einen konkreten Bestand an Erfahrung im Umgang mit sich selbst. Der Geist des Weges hat nur wenig mit der theoretischen Philosophie zu tun. Er bedarf des Antriebs zum inneren Kampf um legitimes Denken und Erkennen. Darin gibt es kein Ziel im Wissen, sondern ein ewiges Verändern im Werden. Der Weg besteht aus beständigem Suchen nach Wahrheit, und nicht aus dem Nachahmen von vorgedachtem Wissen. Wahrheit ist kein Fakt, sondern eine Relation. Der Weg zu ihr ist ein Werden, nicht ein Erreichen.

Die Philosophie des budō hat deshalb nicht im Verstehen, sondern nur im Erüben einer ihr angepassten inneren Haltung (shisei) eine Bedeutung. Zum Erüben dieser Haltung dient die dōjōkun. Erst der Ausdruck der philosophischen Inhalte im Erscheinungsbild des Menschen zeugt nach den Gesetzen des budō von einer echten Geistesbildung.


1. Shin (kokoro) – der Geist

Shin (auch kokoro) bedeutet Geist, Herz oder Gemüt. In den Kampfkünsten steht der Begriff für die geistige Haltung und bildet eines der drei grundlegenden Prinzipien in der Verwirklichung von hara. Wie es die Bedeutungen „Herz“ und „Gemüt“ schon andeuten, ist shin nicht das intellektuelle Verstehen bzw. der analytische Geist. Shin meint vielmehr eine von Klarheit geprägte Geisteshaltung, mit der man in allen Situationen bestehen kann. Die Bildung einer solchen Geisteshaltung erfordert den Blick nach innen. Nur so besteht die Möglichkeit, die unzähligen Unebenheiten der Seele (bonnō), wie Illusionen, Vorurteile, Ängste, Erwartungen, unüberwundenes Ego und anderes, was den Geist trübt und die Wirklichkeit verzerrt, zu bewältigen. In allen Entscheidungen führt ein getrübter Geist zu Fehlern, in der Selbstverteidigung kann er fatale Folgen haben. Deshalb muss ein Kampfkunstübender lernen, mit kritischen Situationen flexibel umzugehen. Durch die rechte Übung erreicht er eine Geisteshaltung, in der er Sachverhalte so sehen kann, wie sie wirklich sind – frei von Vorurteilen, Ängsten und Selbstbetrug. Der Geist des Weges hat nur wenig mit der theoretischen Philosophie zu tun. Er bedarf des Antriebs zum inneren Kampf um eigenes Denken und Erkennen. Der Weg ist eine beständige Suche nach Wahrheit und kein Nachahmen von vorgedachtem Wissen. Wahrheit ist kein Fakt, sondern eine Relation. Der Sinn des Weges zu ihr liegt im Werden, nicht im Erreichen. Die Philosophie des karate dō hat deshalb nicht im intellektuellen Verstehen, sondern nur im Erüben einer ihr angepassten inneren Haltung einen Wert. Zum Erüben dieser Haltung dient die dōjōkun. Erst der Ausdruck der philosophischen Inhalte in der Haltung und im Verhalten des Menschen zeugt von einer echten Geistesbildung. Meditation, Kontemplation, philosophisches Denken und die Beschäftigung mit den Künsten sind Methoden, die den Geist.

hara

gi

tai

shingitai

Studien Informationen

Siehe auch: Kokoro | Tai | Karada | Gi | Waza | Shén

Literatur

Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.