Bodhidharma

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Bodhidharma begibt sich auf die Wanderschaft
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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste, Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser


Bodhidharma (chin.: 菩提達摩, Pútídámó oder kurz Damo 達摩), jap.: Bodai-Daruma oder Daruma (6. Jh. n. Chr.) war ein indischer Mönch.

Gründer des shǎolínischen Buddhismus

Bodhidharma (ca. 470 - 543) hatte einen großen Einfluss im Entstehungsprozess des quánfǎ. Er gilt als der erste Patriarch des chán (jap. zen) in China und wird in dieser Tradition als 28. Nachfolger Buddhas angesehen.

Im Jahre 523 n. Chr. soll Bodhidharma in das chinesische Shǎolín-Kloster (shǎolínsì) gekommen sein. Bei seiner Ankunft waren die dort lebenden Mönche in einer schlechten körperlichen Verfassung, da ihre Aktivitäten ausschließlich auf Meditationspraktiken und Schriftlehren beschränkt waren. Er beendete das vegetierende Beten und Schriftübersetzen der Mönche und verordnete ihnen ein tägliches Körpertraining, das zur Stärkung ihrer vitalen Energie () beitragen sollte. Bodhidharma, der auch Erfahrung im indischen Kampfsystem vajramushti hatte, gründete neben den schon beschriebenen yìjīnjīng („Buch der leichten Muskeln“) und xǐsǔijīng („Buch zur Wäsche des Knochenmarkes“) weitere 18 kämpferische Übungen, die heute als shíbā luóhànshŏu („18 Hände der Buddha-Schüler“) bezeichnet werden. Auch diese Übungen verstand er nur ergänzend zum Erreichen der Erleuchtung.

Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte entwickelten sie sich durch den Einfluss externer Militärtechniken zunehmend mehr zu kampforientierten Übungen. Doch sie bewahrten ihren ursprünglichen Charakter und gelten auch heute als Ursprung und als ideologischer Leitfaden zur Entwicklung des shǎolín quánfǎ. Gleichwohl unterscheidet ihr Prinzip die Kampfkunst von der Kriegskunst und vom heutigen Kampfsport.

Studien Informationen

Siehe auch: Buddhismus | Chinesischer Buddhismus | Chán ‎|

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2014.
  • Damien Keown: Lexikon des Buddhismus. Patmos, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-72488-0, S. 35-36.