Genji

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Genji (源氏) ist die sino-japanische Bezeichnung für den Klan (uji) der Minamoto, einem alten japanischen Adelsgeschlecht, das sich auf die Verwandtschaft mit dem kaiserlichen Prinzen Hikaru no Genji bezieht.

Geschichte der Genji

Da die kaiserliche Familie (kōshitsu) durch die zunehmende Anzahl ihrer Verwandten unüberschaubar groß geworden und der stetig wachsende Hofstaat (tennōke) finanziell nicht mehr zu halten war, gliederte man Prinzen der zweiten Generation (kazoku) aus dem engsten Kreis um die Kaiserfamilie aus und verlieh ihnen eigene Nachnamen (kabane). Dadurch entstanden neue, weitläufig mit dem tennō verwandte Klans (uji), die untereinander und gegen den tennō um die Macht im Staat stritten. Vor allem die Kaiser im heian jidai (794-1192) begannen mit der Aussortierung ihrer Verwandtschaft. Mehrere Klans (uji) wie Fujiwara, Taira, Minamoto und Tachibana, waren davon betroffen. Obwohl sie Untertanen des Kaisers waren, hatten sie oft einen größeren politischen Einfluss als der Kaiser selbst.

Von Genji zu Minamoto

Genji ist die japanische Aussprache des sino-japanischen Schriftzeichens für den Klan der Minamoto. Das chinesische Schriftzeichen gen (源) spricht man in Japan als Minamoto, das chinesische Zeichen ji (氏) bezeichnet in Japan einen Klan (uji). Daher wurde der Minamoto-Klan in der japanischen Geschichte auch als Genji bezeichnet. Dies vor allem deshalb, weil sich die Minamoto auf die Abstammung vom Prinzen Genji beruft, dessen Lebensgeschichte in dem mythologischen Epos genji monogatari beschrieben wird.<br.>Der Name Minamoto war zunächst ein Ehrentitel (kabane), der von einem tennō an seine Söhne und Enkel verliehen wurde, die für die Nachfolge auf den Thron nicht in Betracht gezogen wurden. Der Titel wurde erstmals 814 von Saga-Tennō an seine entmündigten Söhne vergeben und lautete Minamoto no Ason. Er wies die Inhaber als entferntes kaiserliches Adelsgeschlecht (kazoku) aus, eliminierte sie aber gleichzeitg auch aus dem direkten Verwandschaftskreis (tennōke) des Kaisers. Später folgende Kaiser wie Seiwa-Tennō, Murakami-Tennō, Uda-Tennō oder Daigo-Tenno folgten diesem Beispiel, wodurch zunächst die Klans Seiwa-Genji, Murakami-Genji, Uda-Genji und Daigo-Genji entstanden. Sie alle trugen den Namen des Kaisers, von dem sie abstammten.

Weitere Entwicklung

Damit wurden die Genji aus der engeren Kaiserverwandschaft ausgeschlossen und entwickelten eigene und unabhängige Klans. Der Wichtigste war der Klan der Seiwa Genji, aus dem sich die späteren Kriegerfürsten (buke) etablierten, die sich im Genpei-Krieg mit eigener Kriegstrategie (genji no heihō) gegen die Taira durchsetzten und Japan als Militärdiktatoren (shōgun) vom kamakura jidai (1192) bis zum meiji jidai (1868) regierten.

Studien Informationen

Siehe auch: Genji monogatari | Heike monogatari | Minamoto |

Literatur

  • Kenneth Buttler: The Heike Monogatari and the Japanese Warrior Ethic. In: Harvard Journal of Asian Studies, Vol 29, A.L.
  • Sadler: Heike Monogatari, in Transaction of the Asiatic Society of Japan. Yokohama 1911.

Weblinks