Tendai shū

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Dengyō Daishi (伝教大師), war ein japanischer Mönch, geboren am 9. September 767, gestorben am 26. Juni 822. Er studierte ab 804 auf dem Tiantai-Berg in China die buddhistischen Praktiken der Tiantai-Schule (天台宗, tiāntái zōng) und gründete nach seiner Rückkehr nach Japan eine entsprechende buddhistische Richtung tendai shū mit dem Zentrum im Haupttempel Enryakuji auf dem Hiei in der Nähe von Kyōto. In China wurde er als Saichō (最澄 - „Höchste Klarheit“) bezeichnet. Die Bezeichnung Dengyō Daishi („großer Meister der Überlieferung der Lehre“) ist ein posthumer Name, der ihm in Japan verliehen wurde.

Leben

Saichō wurde als Sohn frommer chinesisch-stämmiger Buddhisten geboren. Mit 12 Jahren wurde er Schüler von Gyōhō (Vorlage:Lang; 722-797) im Provinztempel der Provinz Ōmi, wo er in der Tradition der nördlichen Chan-Lehre unterrichtet wurde. Mit 14 Jahren trat er offiziell der Sangha bei und erhielt mit 19 Jahren im Tōdai-ji der Kegon-shū in Nara die vollständige Mönchsweihe. Schon bald kehrte er der Hauptstadt den Rücken, um sich in eine Einsiedelei des Hieizan zurückzuziehen, wo er sich der Meditation und dem Studium der Huayan und der Tiantai Zong widmete. Daraus sollte schließlich eine der größten Tempelanlagen Japans entstehen: der Enryaku-ji.

Aber schon 794 rückte die Hauptstadt wieder näher, da der Kammu-tennō Heian-kyō, das heutige Kyōto, zur neuen Residenzstadt gemacht hatte. Tatsächlich war Saichō an den Einweihungsriten der neuen Stadt beteiligt gewesen. Schon bald wurde der tennō auf den gelehrten Mönch aufmerksam, förderte ihn und beauftragte ihn mit der Mission, den Buddhismus in China zu studieren. Saichō nahm an und reiste im Jahr 804 in einem Verbund von vier Schiffen nach China, von denen nur zwei schließlich das Festland erreichten. An Bord des anderen befand sich Kūkai, der spätere Gründer der Shingon shū, der später zunächst Saichōs Freund und danach einer seiner erbittertsten Rivalen in Japan werden sollte.

Saichō wurde am Klosterberg Tiantai Schüler in der Ochsenkopfschule des Chan unter Meister Hsiao-jan (Vorlage:Zh) und studierte Tiantai zong unter Daosui (Vorlage:Zh) sowie Zhenyan (Vorlage:Zh, jap. Shingon) unter Shunxiao (Vorlage:Zh), wurde schließlich in der Tiantai zong ordiniert und kehrte 805 mit einer großen Anzahl von Sutras und Kommentaren nach Japan zurück.

806 gründete Saichō die Tendai shū, deren Mönche allerdings zur Ordination in die mächtigen Klöster Naras pilgern mussten, genau so wie die Mönche der ebenfalls um diese Zeit von Kūkai begründeten esoterischen Shingon-shū. Erst unter dem Saga-tennō erhielten beide Orden 822 das Recht zur Errichtung einer eigenen Ordinationsplattform (Vorlage:Lang, kaidan), was als Sternstunde des japanischen Mahayana gilt. Saichō war eine Woche zuvor gestorben. Als Nachfolger hatte er Gishin bestellt, dem Ennin nachfolgte, der unter der Obhut Saichos im Tempel aufgewachsen war.

Studien Informationen

Siehe auch: Dengyō Daishi | Japanischer Buddhismus | Mikkyō | Shugendō |

Literatur

  • Daigan Lee Matsunaga und Alicia Orloff Matsunaga: Foundation of Japanese Buddhism; Vol. I; The aristocratic age. Buddhist Books International, Los Angeles und Tokio 1974. ISBN 0-914910-25-6.
  • Daigan Lee Matsunaga und Alicia Orloff Matsunaga: Foundation of Japanese Buddhism; Vol. II; The mass movement (Kamakura & Muromachi periods). Buddhist Books International, Los Angeles und Tokio 1976. ISBN 0-914910-27-2.
  • Gregor Paul: Philosophie in Japan: von den Anfängen bis zur Heian-Zeit; eine kritische Untersuchung. Iudicium, München 1993. ISBN 3-89129-426-3.
  • Paul L. Swanson (Hrsg.): Japanese Journal of Religous Studies. June–September 1987, 14/2–3.

Weblinks

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