Yaeyama-Inseln

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Die Yaeyama-Inseln (Yaeyama shotō, 八重山諸島), wörtlich: „Inselgruppe der achtfachen Berge“), gehören zu den Ryūkyū-Inseln und liegen im Südwesten der japanischen Präfektur Okinawa. Sie bilden den westlichen Teil der Sakashima-Inseln, sind von Okinawa ca. 400 km entfernt und liegen 125 km nördlich von Taiwan. Die Landfläche sämtlicher Inseln beträgt ca. 590 km², die Einwohner sprechen ryūkyūgo (Ryūkyū-Sprachen), entwickelten aber einen eigenen Yaeyama-Dialekt. Die ihnen zugehörige Insel Yonaguni ist die westlichste aller japanische Inseln.

Geographie

Einteilung der Inseln

Geographisch besteht die Inselgruppe aus vielen kleinen Inseln, die jedoch nicht alle bewohnt sind. Unter Präfektur Okinawa wird die Liste aller Yaeyama-Inseln aufgeführt. Neben den beiden Hauptinseln:

sind folgende Inseln bewohnt:

Verwaltungsgliederung

Verwaltungstechnisch werden die Yaeyama-Inseln innerhalb der Präfektur Okinawa als gleichnamiger Landkreis (gun, 郡) geführt, der aus zwei Gemeinde-Bezirken (chō, 町) besteht:

  • Yaeyama gun (Landkreis Yaeyama, 八重山郡)
    • Yonaguni chō (与那国町) - Bezirk der gleichnamigen Insel (Yonagunijima)
    • Taketomi chō (竹富町) - alle Yaeyama-Inseln außer Ishigaki und Yonaguni.
  • Ishigaki shi (Stadtbezirk Ishigaki, 石垣市) - bezeichnet den städtischen Verwaltungsbezirk der Stadt Ishigaki (ca. 4) auf der Insel Ishigakijima (drittgrößte Insel der Ryūkyū nach Okinawa und Iriomote).

Bedeutung für die Kampfkünste

Die Yaeyama-Inseln waren bereits in frühester Zeit bekannt für ihre anspruchsvollen Kampftechniken, besonders mit und eiku. Bereits vor 1.600 spricht man ihre Entwicklung dem einheimischen Kampfkunstexperten Akahachi Oyakei zu, der ein früher Anführer des dort ansässigen Inselvolkes gewesen sein soll. In mündlichen Überlieferungen wird ihm die Gründung von Kampfkonzepten zugeschrieben, die er in verschlüsselten Systemen als ritualisierte Tänze (odori) überliefert haben soll. Seine Form ist heute als akahachi no gyakubō überliefert.<br.>Zur Zeit der alten okinawanischen Königreiche (Ryūkyū okoku) wurden die Yaeyama-Inseln aber auch als Verbannungsort benutzt, auf die man die politischen Führer der Regimegegner entfernte. Dadurch gelangten viele Kampfkunstmeister auf die Inseln. Einer dieser Rebellen war Tokumine Peichin, der sein Leben im Exil auf Yaeyama verbringen musste. Ihm ist es zu verdanken, dass sich das System des bōjutsu der Yaeyama-Insel auch auf Okinawa verbreiteten.

Studien Informationen

Siehe auch: Okinawa | Ryūkyū-Inseln | Ryūkyū-Königreich | Nansei-Inseln

Literatur

Weblinks