Unsoku

Aus Budopedia
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Unsoku hō (jap.: 運足法) ist die Bezeichnung für Schrittbewegungen der Beine (ashi sabaki), die im tai sabaki zur Regelung der Distanz (maai) verwendet werden.

Diese Übung besteht aus einer Abfolge von Schritten, durch die der Schüler die verschiedenen Fußbewegungen (ashi sabaki, sabaki und kawashi waza) erlernen kann.<br.>Die Formen der Distanzüberbrückung, der Richtungsänderung und harmonischen Anpassung an die Bewegung des Gegners (maai) sind ein wichtiger Übungsfaktor im budō. Sie werden mittels verschiedener Schrittfolgen (ashi sabaki) erzielt und können sehr vielfältig sein. Die Formen des ashi sabaki können von jedem Übenden zusammenkombiniert werden, um sie durch beständige Übung beherrschen zu lernen. Im Kampf ist die Fähigkeit zu einem variantenreichen ashi sabaki von ausschlaggebender Bedeutung.<br.>Besonders durch die Entwicklung des freien Kampfes (jiyū kumite) im karate hat sich gerade auf dem Gebiet der Fußbewegungen viel verändert. Die Techniken des okinawate suchten im Nahkampf die endgültige Entscheidung (ikken hissatsu) und verwendeten die Fußbewegungen auf eine andere Weise, als dies heute im sportlichen Wettkampf geschieht.

Idee und Zweck der Technik bestand aus einem anderen Sinn:

a) man entwickelte tödliche Techniken, die in einer Nahdistanz zum Gegner am wirkungsvollsten waren, und
b) man härtete den eigenen Körper ab, um einen Großteil der gegnerischen Techniken verkraften zu können.

Die dazu passende Form des ashi sabaki ist heute in den kata zu finden. Man bezeichnet sie als kata sabaki (okinawate).<br.>Durch den Sport hat sich das Konzept des Kämpfens verändert. Heute besteht der Kampf darin, selbst so oft wie möglich zu treffen und nicht getroffen zu werden. Man sucht die Entscheidung nicht mehr in der ersten Technik.<br.>Die sich aus diesem Konzept entwickelnde Form der Fußbewegung nennt man kumite sabaki. Durch sie vergrößerten sich die Distanzen zwischen den Gegnern, und die Formen der Fußbewegungen wurden vielfältiger und intensiver. Da man keine Entscheidung mehr suchte, sondern der Kampf nach Punkten gewertet wurde, wurde durch diese Form des ashi sabaki die Kampfform virtuoser und die Qualität des karate als Selbstverteidigung schlechter. Man legte zu wenig Wert auf das Gleichgewicht im Stand (ein zentrales Prinzip des okinawate zur Entwicklung des kime), auf die Entwicklung der Einzeltechnik zu einer starken Wirkung und zuviel Wert auf die virtuose Bewegung in der schnellen Überbrückung der Distanzen, um Treffer (unabhängig von ihrer Wirkung) zu erzielen. Das Gesamte wurde flüssiger und schneller, doch es verlor die Beziehung zur Realität.

Studien Informationen

Siehe auch: Bewegungslehre im Budō | Sabaki | Tai sabaki |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kihon. BSK 2006.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2013.

Weblinks